Zusammenfassung
Hintergrund
Die Morbidität nach kolorektalen Eingriffen ist nach wie vor hoch. Eine perioperative i.v. Antibiotikagabe zur Reduktion der Rate an Wundinfektionen hat sich als Standard etabliert. In der Diskussion ist der Stellenwert präoperativer Abführmaßnahmen. Es gibt Hinweise, dass Abführmaßnahmen in Kombination mit der Gabe oraler, nichtresorbierbarer Antibiotika die Rate an Anastomoseninsuffizienzen und postoperativen Wundinfekten signifikant zu senken vermögen.
Ziel der Arbeit
Um einen Überblick über den Stand der präoperativen Vorbereitungen vor elektiver Kolorektalchirurgie in Deutschland zu erhalten, initiierten wir eine Umfrage unter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).
Material und Methoden
Die über 5200 Mitglieder der DGAV erhielten im März 2017 per E‑Mail einen Zugang zu einem Onlinefragebogen zur Darmvorbereitung bei elektiver kolorektaler Chirurgie.
Ergebnisse
Insgesamt 557 Kollegen füllten den Fragebogen online aus. Bei den Kolonresektionen überwog die mechanische Darmvorbereitung mittels Abführmaßnahmen („mechanical bowel preparation"[MBP]/orthograde Darmspülung) in über 50 %. Bei Rektumresektionen mit Anastomose und geplantem protektivem Stoma überwiegt die mechanische Darmvorbereitung mittels Abführmaßnahmen (MBP/orthograder Darmspülung) mit 76,5 %. Eine orale Antibiotikagabe mit und ohne mechanischer Darmvorbereitung lag bei den Kolonresektionen unter 10 % bzw. 2 %; bei den Rektumresektionen mit und ohne MBP jeweils bei ca. 11 %.
Schlussfolgerung
Im Gegensatz zu den Hinweisen in der aktuellen Literatur, die Vorbereitung des Darmes mit mechanischen Abführmaßnahmen in Kombination mit einer oralen Antibiotikagabe bei kolorektalen Resektionen durchzuführen, findet diese Praxis unter den Teilnehmern unserer Umfrage nahezu keine Anwendung.
http://bit.ly/2saJy4k
Δεν υπάρχουν σχόλια:
Δημοσίευση σχολίου