Zusammenfassung
Hintergrund
Behandlungspfade von Krebspatienten sind gekennzeichnet von sektorenübergreifender und multidisziplinärer Versorgung. Wenig ist über die tatsächliche Inanspruchnahme stationärer und ambulanter Leistungen durch Krebspatienten und Unterschiede je nach Krebsart bekannt.
Ziel
Ziel war die Analyse von Mustern der Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Leistungen von Krebspatienten.
Methoden
Basierend auf Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung AOK Hessen von 2009–2014 (ca. 1,4 Mio. Versicherte im Jahr 2014), wurden Behandlungspfade von Patienten mit inzidentem Brust‑, Prostata- und Darmkrebs deskriptiv analysiert.
Ergebnisse
Insgesamt 83 % der Brust-, 63 % der Prostata- und 76 % der Darmkrebspatienten mit Inzidenz im Jahr 2013 hatten im ersten Jahr ab der Diagnose mindestens einen Krankenhausaufenthalt – im Mittel 2 (Brust- und Prostatakrebs) bzw. 3 (Darmkrebs) Aufenthalte und eine Liegedauer von 15 (Brustkrebs), 17 (Prostatakrebs) bzw. 35 (Darmkrebs) Nächten. Die mittlere Anzahl ambulanter ärztlicher Leistungen (Anzahl EBM-Ziffern) lag zwischen 111 (Darmkrebs) und 127 (Brustkrebs). Im Vergleich zu Darmkrebspatienten suchten mehr Patienten mit Brust- bzw. Prostatakrebs im ersten Jahr ab der Diagnose mindestens einmal einen Organfacharzt auf (Brust: 83 %, Prostata: 87 %, Darm: 15 %) als einen Hämatologen/Onkologen (Brust: 14 %, Prostata: 3 %, Darm: 24 %). Eine Onkologikatherapie erhielten 78 % der Brust-, 42 % der Prostata- und 34 % der Darmkrebspatienten. Verordnungen von Onkologika erfolgten primär ambulant. Die Dauer zwischen Operation und Beginn der ambulanten Onkologikatherapie betrug bei 33 % der Brust- und 18 % der Darmkrebspatienten mehr als 42 Tage.
Diskussion
Die Ergebnisse zeigen die Intensität medizinischer Leistungen nach einer Krebsdiagnose und verdeutlichen die Vielfältigkeit der Behandlungsverläufe in Abhängigkeit von der Entität.
http://bit.ly/2TMA63F
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